Übersetzt heißt das Wunderhölzer und woran denkt man im Zusammenhang mit Musik als erstes? Natürlich an Blockflöten! Hierauf durften sich die 130 Besucher am 08.08.2024 im 5. Konzert des Musiksommers in der Eilshauser Kirche freuen. Ein Abend nur mit Blockflöten. Doch schon beim Betreten der Kirche sah man nicht nur Flöten im Altarraum stehen. Ein weiteres Instrument war dort aufgebaut. Und was könnte zur Blockflöte gut passen? Die Antwort ist schnell gefunden. Ein Cembalo vervollständigte das Set. Nur ohne Menschen, die die Instrumente spielen, kann kein Konzert erklingen. Nach einer kurzen Begrüßung durch an Andreas Lechtermann betraten Boglarka Baykov (Blockflöte), Julian Schmitz (Blockflöte) und Sebastian Kausch (Blockflöte und Cembalo) die Bühne.
Dieses Trio „Wonder Woods“ besteht erst seit einem knappen Jahr und scheute keine Mühen dieses Konzert zu bestreiten. Der Urlaub wurde verschoben und Boglarka Baykov hatte Geburtstag. Ein Ständchen gesungen von allen Besuchern durfte da natürlich nicht fehlen.
Der erste und größte Block war geprägt von Musik aus dem 16. Und 17. Jahrhundert. Musik von Giovanni Bassano, Vincenzo Ruffo, Jacob van Eyck und Weiteren klang durch die Kirche. Dabei durften sich die Zuhörer direkt von der Vielfältigkeit der Blockflöten erfreuen. Man sah und hört in verschiedenen Konstellationen die Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöten. Wobei die Altflöte das bevorzugte Instrument war. Die Kombination mit dem Cembalo war perfekt. Durch das historische Instrument klangen die Stücke zeitgemäß. Von der Begeisterung und Freude am Spielen ließ man sich schnell anstecken. Besondere Momente wurden geschaffen als Sebastian Kausch sich hinten in die Kirche zwischen die Bänke stellte und auf der Tenorflöte „Derde, Deon Daphne d’over“ von Jacob van Eyck durch die Kirche hallen ließ. Durch das Programm leitete Julian Schmitz und erklärte, dass das Cembalo Tasten wie ein Klavier hat, die Saiten aber gezupft werden. Dadurch kann es nicht in der Lautstärke reguliert werden. Egal wer die Taste beim Cembalo drück, es erklingt immer der gleiche Ton. Bei der Blockflöte sei das anders. Jeder der in eine Blockflöte bläst, wird auch einen Ton herausbekommen. Aber durch die Technik und Luft kann der Ton sehr beeinflusst werden und erklingt nicht immer gleich.
Der zweite Block bestand aus Musik des 14. Und 15. Jahrhundert. Die Stücke „O rosa bella“ und „Una panthera“ von Johannes Ciconia wurden auf zwei Tenor- und einer Altflöte gespielt. Es folgte die Komposition „Hont paur“ von Guillaume de Machaut. Besonderes Ambiente schafften die kurzen Zeilen aus den Liedern, die vor Beginn der Stücke vorgelesen wurden, und regten beim Zuhören zum Nachdenken an.
Der letzte Teil war zeitgenössischer Musik gewidmet. Die Zuhörer durften sich davon überzeugen, dass auch das bekannte Lied von Paul Simon „the sound of silence“ perfekt zu Blockflöten passt und nochmal einen ganz anderen wundervollen Schwerpunkt erhält. Den krönenden Abschluss bildete das Lied „the shadow of your smile“ von Johnny Mandel. Nach einem schallenden Applaus und Standing Ovation durften sich die Besucher noch über eine Zugabe freuen.