Orgel rockt

Mit seiner 7. Tour machte Patrick Gläser am 01.08.2024 halt in der Eilshauser Kirche. Ein gern gesehener Musiker, dessen Talent sich in der Umgebung rumgesprochen hat. Schließlich wollten sich 300 Besucher die Kombination aus Orgel und Rockmusik nicht entgehen lassen.

Auch wenn die Anreise durch Probleme bei der Deutschen Bahn länger als geplant und die Ankunft etwa eine Stunde vor Konzertbeginn war, ließ sich Patrick Gläser nicht aus der Ruhe bringen und eröffnete das Konzert mit dem Rocklied „Keep the faith“ von Bon Jovi. Direkt hierbei konnte man schon erahnen, dass diese Tour unter dem Thema „Hoffnung“ steht.

„Behalte den Glauben“ und „lass Liebe nicht zu Hass werden“ sind Schlüsselzeilen, die der Musiker heraushob.

Ein oft vom Publikum gewünschter Titel „Interstellar“ von Hans Zimmer folgte. Spätestens jetzt war auch der Letzte davon überzeugt, dass auf der Königin der Instrumente auch Rock/Popsongs und Filmmusik erklingen können und sollten. „Leningrad“ von Billy Joel und „Dernière Danse“ (ein letzter Tanz) von Indila bildeten den nächsten Block. Getanzt wurde während des Konzertes viel. Durch eine von der Familie Ellersiek durchgeführte Liveübertragung von der Empore auf eine Leinwand im Altarraum konnten die Zuhörer sehen, wie die Füße von Patrick Gläser über die Pedale tanzten und die Finger über die Tasten flogen. Auch das Publikum wippte an einigen Stellen durchaus mit. Die nächste Überraschung schloss sich an, als der Musiker das Lied „Schön genug“ von Maly nicht nur auf der Orgel spielte, sondern auch dazu sang. Ein Lied mit einer großartigen Aussage, welches in der Atmosphäre der stimmungsvoll beleuchteten Kirche und der Botschaft der Tour, das ein oder andere Auge nicht ganz trocken ließ. „Heart of Courage“ von Two Steps From Hell und „Far from over“ von Frank Stallone folgten. Das Lied „Mut“ von Alexa Feser sag Patrick Gläser wieder und die Liedzeile „Mut ist, wenn du mit der Angst tanzt“ fügte sich in das Tanzthema geschickt ein. „Arrival to Earth“ von Steve Jablonsky, ein Stück aus dem Film Transformers, startete bedrohlich und ließ die Vielfältigkeit der Orgel, mal laut mal leise,  mal schnell mal etwas langsamer, mal ruhig mal hektisch, erklingen. Eine Neuheit brachte der Organist auch mit. Er forderte das Publikum auf bei dem Lied „Hey Jude“ von den Beatles mitzusingen. Dieser Aufforderung kamen die Besucher erst nur zögernd nach. Doch am Ende war ein lauter, begeisterter Gesang zu hören. Zwei Hymnen der Rockmusik durften nicht fehlen. Das bekannte Riff von „Smoke on the water“ von Deep Purple klang auf der Orgel mitreißend. Majestätisch ertönte die Frage von Queen „Who wants to live forever“ durch die Kirche. Nach dem Stück „Spirits“, ein fester Programmbestandteil aller Touren, durfte auch das Publikum wieder aktiv werden und gemeinsam wurde „Tage wie diese“ von den Toten Hosen gesungen. Mit stürmischen Applaus und Standing Ovation wurde der Musiker belohnt und die Besucher konnten sich gleich über drei Zugaben freuen.

Grandios brachte der Künstler 1 ½ Stunden eine Mischung aus bekannten Rocksongs und unbekannteren Liedern mit einer großartigen Message auf die Bühne und überzeugte das Publikum davon, dass diese Art der Musik auf jeden Fall auf einer Orgel gespielt werden sollte.