Männer sind anders – Frauen auch … Abschluss im Musiksommer
Im Kreis der Organisatoren wurde spekuliert, ob man einen Comedian in den Eilshauser Musiksommer einladen kann. Und frei nach dem Motto, wer nichts wagt, der nicht gewinnt, wurde kurzerhand Frank Kampmann als Friedhelm Meisenkaiser engagiert. Am 15.08.2024, dem letzten Termin des Musiksommers, war es dann soweit und die Eilshauser Kirche füllte sich mit 200 Besuchern. Gespanntes Gemurmel war zu hören, denn im Altarraum war einiges an Equipment aufgebaut. Ein Tisch, eine Leinwand, ein Keyboard, eine Staffelei mit einem verdeckten Bild und ein Gestänge, an dem verschiedene Falschen unterschiedlich gefüllt hingen, waren zu sehen. Was wird einen diesen Abend erwarten? Wofür sind die Flaschen? Und was verbirgt sich unter dem Tuch?
All diese Fragen sollten sich in den nächsten 90 Minuten beantworten. Überraschend startete der Hausmeister Friedhelm Meisenkaiser das Programm mit einer Spritzflasche und kühlte den einen oder anderen Zuschauer bei dem warmen Wetter durch kleine Wasserspritzer erstmal ab. Danach wurde Elke aus dem Publikum zur Regieleitung ernannt. Sie erhielt Schilder auf denen beispielsweise „Applaus sehr gut“ oder „Ekstase“ standen und dann wurde das Publikum direkt zum Mitmachen animiert. Man übte die passende Reaktion zu dem jeweiligen Begriff auf dem Schild ein. Den Abend über standen dem Titel entsprechend die Unterschiede zwischen Mann und Frau und deren zwischenmenschliche Beziehung im Vordergrund. Es wurde gezaubert, gesungen, musiziert und Anekdoten erzählt. Bekannte Lieder wie „Halt mich“ von Herbert Grönemeyer wurden zu „Thermomix“ oder „Über den Wolken“ von Reinhard Mey zu „Männer im Baumarkt“. In dem Zusammenhang durfte auch „Für Frauen ist das kein Problem“ von Max Raabe nicht fehlen.
Auch das Gestänge mit den Flaschen entpuppte sich als Instrument. Eine Flaschenorgel, die von Frank Kampmann mit kleinen Holzschlägeln gespielt wurde, während auf der Leinwand ein Film lief. Und dann kam die nächste Überraschung. Nicht nur lustige Anekdoten und Musik hatte der Künstler mitgebracht, es wurde auch tiefgründig. Nachdem das mit 57 Jahren längste verheiratete Ehepaar ermittelt war, wurde das Geheimnis auf der Staffelei gelüftet. Unter dem roten Tuch befand sich „Das Puzzle des Lebens“. Die einzelnen Teile symbolisierten wichtige Punkte, wie zum Beispiel Familie, Freunde und Freizeit im Leben und passten perfekt in den stabilen Rahmen. Doch es kann passieren das Fehler und Probleme, dargestellt durch ein zusätzliches Teil, das Gefüge erschüttern. Auch schöne Momente, durch ein weiteres Puzzleteil symbolisiert, kommen zu dem Ganzen hinzu. Trotz dieser beiden neuen Teile passte das Puzzle wieder in den Rahmen. Andächtig lauschte und bestaunte das Publikum dieses Wunder.
Auch das Thema Glauben wurde zum Schluss passend zu dem Ort der Veranstaltung aufgenommen. Durch das Lied „Liebe in Person“ auf die Melodie zu „What a friend we have in Jesus“ von Alan Jackson wurde die bedingungslose Liebe Gottes herausgestellt. Nach tosendem Applaus durften sich die Besucher über eine Zugabe an der Flaschenorgel freuen. Gespielt wurde die Melodie von „Fluch der Karibik“ mit entsprechenden angepassten Szenen auf der Leinwand.
So endete der Musiksommer 2024 mit Lachen, Klatschen, aufmerksamen Zuhören und dem Ergebnis, dass auch Comedy Teil des Musiksommers sein kann und darf. Etwas Wehmut schwang beim Verlassen der Kirche jedoch mit, da man für den nächsten Musiksommer, wie zur Schulzeit, wieder auf die Sommerferien warten muss.