Faszination Oboe

Am 24.07.2025 wurden die 150 Besucherinnen und Besucher des Musiksommers von Karla Schröter (Oboe) und Willi Kronenberg (Orgel) in die Epoche des Barocks entführt. In dieser Zeit wurden viele Werke für Orgel und Oboe komponiert. Dabei wurde die Lautstärke der Orgel nicht zurückgenommen, damit die Oboe besser zur Geltung kommen könnte. Nein, Ziel war es die Oboe als Register der Orgel einzusetzen, so dass man nicht wahrnehmen kann, dass sie tatsächlich von einer Person gespielt wird.

Genau von dieser Besonderheit konnte sich das Publikum mit dem ersten Stück von Johann Ludwig Krebs, einem Schüler von Johann Sebastian Bach, „ Fantasia C-Dur“ und dem Choralvorspiel zu „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ überzeugen.

Anschließend spielte Willi Kronenberg das bekannte „Praeludium“ und „Fuge G-Dur“ von Johann Sebastian Bach. Damit die Zuhörerinnen und Zuhörer dem Geschehen auf der Empore und an der Orgel folgen konnten, war im Altarraum eine Leinwand aufgebaut und Familie Ellersiek sorgte für die Live-Übertragung. 

Für Oboe und Orgel folgte die „Partita d-Moll“ von Johann Wilhelm Hertel. Neben der Oboe waren auf der Orgel zwei Holzregister zu hören. Die Oboe und Orgel versetzten das Publikum in ein großes Opernhaus. Man hörte zwei Opernsängerinnen im Konkurrenzkampf singen. Eine gab die Tonfolge vor und die Andere wiederholte sie. Ein wahres Schauspiel der Fantasie, wenn man sich darauf einließ.

Als nächstes durften sich die Besucherinnen und Besucher dem Ruf der Nachtigall auf der Orgel hingeben. Heiter und festlich schallten die Stücke „Holländische Nachtigall“ von Johann Adam Reincken und „Praeludium C-Dur“ von Johann Christoph Kellner durch die von der Sonne erhellte Kirche.

Ebenfalls typisch für die Zeit war es Choralvorspiele für Orgel und Oboe zu komponieren. So durften solche Werke auch beim Musiksommer nicht fehlen. „Herr Christ, der eig’ne Gottessohn“ und „Wie schön leuchtet der Morgenstern“   von Georg Friedrich Kauffmann erklangen in dem passenden Ambiente der Kirche. Anschließend war noch die Komposition von Gottfried August Homilius zu dem Choral „Allein zu dir, Herr Jesu Christ“ zu hören.

Mit dem „Concerto für die Orgel in G-Dur“ von Christoph Förster konnte sich das Publikum erneut über die schnellen Finger von Willi Kronenberg und die beeindruckenden Tonfolgen an der Orgel überzeugen. Hierbei ersetzte die Orgel teilweise ein ganzes Orchester, hatte aber auch Solo-Parts inne. 

Bei der „Fantasia a 4 in F“ von Johann Ludwig Krebs war ein Quartett zu hören. Zunächst die Oboe, die linke Hand, die rechte Hand und die Pedale der Orgel. Im Zusammenspiel der beiden eine wahre Meisterleistung.

So war es wenig erstaunlich, dass das Publikum während des gesamten Konzertes, wie gebannt auf die Leinwand schaute und der Musik lauschte.

Mit der Zugabe dem Choralvorspiel zu „Nun danket alle Gott“ komponiert von Christian Gotthilf Tag endete die Reise in die Vergangenheit. 

In der Gegenwart angekommen, bedankten sich die Besucherinnen und Besucher mit einem tosenden Applaus.