Ein Sommerabend, fast 30 Grad, rund 400 Besucher – und eine Dorfkirche, die plötzlich zum Ort intensiver musikalischer Emotion wurde. Am Donnerstag, den 14. August, präsentierte das twentytwo-ensemble Dresden sein Programm „Echo des Sommers“ und sorgte für Gänsehautmomente von der ersten bis zur letzten Minute.
Zur Sicherheit war ein Sanitätsteam vor Ort – zum Glück ohne Einsatz. Die eigentliche Aufregung lag auf der Bühne: junge Sänger, die mit klarer Aussprache, perfekter Intonation und einem kraftvollen, zugleich feinfühligen Klang die Zuhörer sofort in ihren Bann zogen.
Das Konzert eröffnete Cristóbal de Morales’ „Sanctus“, ein Meisterwerk der Renaissance, das die Klarheit und Reinheit der Vokalmusik jener Epoche auf faszinierende Weise spürbar machte. Jede Stimme fügte sich zu einem strahlenden Klangteppich, der die Kirche in eine fast sakrale Stimmung tauchte. Mit Johann Sebastian Bachs Kantate „Gott, wie groß ist deine Güte“ folgte ein Höhepunkt des Barock: prunkvolle Harmonien, dynamische Wechsel und eine musikalische Tiefe, die die Komplexität und Schönheit von Bachs Musik eindrucksvoll offenbarte. Die Choralmotette „Ach wie flüchtig“ von Karl Pohlandt führte die Zuhörer dann behutsam in die Vergänglichkeit des Lebens ein – sensibel und ausdrucksstark interpretiert.

Doch das twentytwo-ensemble Dresden zeigte auch seine Vielseitigkeit: Mit „How Great Thou Art“ von Home Free wurde eine schwebende, fast intime Klarheit erreicht, während Adeles „Skyfall“ mit cineastischer Kraft ins Kirchenschiff hallte. Leonard Cohens „Halleluja“ schließlich entfaltete emotionale Tiefen, die den Raum in ehrliches Staunen versetzten.
Als Zugabe erklang „Der Mond ist aufgegangen“ – schlicht, berührend und der perfekte Abschluss eines Abends, der bei freiem Eintritt stattfand, mit minutenlangem Applaus gefeiert wurde und noch lange nachklingen wird.
Eishausen erlebte einen Konzertabend von seltener Intensität, der sowohl musikalisch als auch emotional lange in Erinnerung bleiben wird.




