Ein Klassiker in Eilshausen „Orgel Plus“ durfte auch in diesem Musiksommer nicht fehlen. Am 21.07.2022 waren in der Eilshauser Kirche Veronika Bordowski mit Gesang und Violine und Engelbert Schön an der Orgel zu hören. Eröffnet wurde der Abend mit dem Orgelkonzert Nr. 13 in F-Dur von Georg Friedrich Händel, welches ursprünglich für ein ganzes Orchester komponiert wurde. Das Stück ist auch bekannt unter dem Namen „Kuckuck und Nachtigall“. Und tatsächlich hörte man den Kuckuck rufen und die Nachtigall singen.
Als nächstes waren zwei Kompositionen zum 200. Geburtstag von César Franck zu hören. Zuerst die Prelude, Fugue et Variation in h-Moll, welches eigentlich als ein Orgelstück erschaffen wurde. In dem Konzert übernahm die Violine das Oboenregister der Orgel. Eine harmonisches Zusammenspiel von Orgel und Violine, das verdeutlichte, wie hervorragend diese Instrumente sich ergänzen. Danach sang die junge Künstlerin (geboren 2003) Veronika Borkowski „Panis angelicus“ und wurde dabei von Engelbert Schön auf der Orgel begleitet. Ohne Mikrofon erfüllte ihr Gesang die Kirche. Da der zweite Teil ursprünglich im Kanon mit einem Chor geschrieben wurde, übernahm die Orgel diesen Part und man glaubte einen singenden Chor zu hören.
Anschließend ging es auf eine Reise durch Paris „Images de Paris“ geschrieben für die Orgel von dem 1974 geborenen Julien Bret. Am Bahnhof angekommen spürte man die Hektik und hörte die Dampflok, fand aber auch einen Moment der Ruhe. Über die Große Brücke gelangte man schließlich zum Notre Dame. Am Kulturzentrum angekommen, merkte man schnell, dass es turbulent wurde und das Trompetenregister im Vordergrund stand. Nun schlenderte man zwischen den ganzen verliebten Paaren durch den Garten von Luxemburg. Mit Erreichen des Eifelturms erlebte man die umliegende Kirmes und konnte sich der guten Laune nicht entziehen. Ein beeindruckendes Stück, das die Vielfalt der Orgel wiederspiegelte, die musikalische Fähigkeit des Organisten hervorhob und verschiedene Gefühle und Bilder erzeugte.
Danach folgten Kompositionen von Johann Sebastian Bach. Ein Allegro aus der Violinensonate Nr. VI in G-Dur machte den Anfang. Ein anspruchsvolles und schnelles Trio, bei der die Violine die erste Stimme übernahm und die zweite und dritte Stimme durch die Orgel gespielt wurde. Zum Schluss war das Praeludium und Fuge in D-Dur zu hören. Hierbei war nicht nur das Tempo beeindruckend, sondern auch das Zusammenspiel von Händen und Füßen. Dieses wäre für Engelbert Schön ohne die Unterstützung bei seiner Musik von Carolin Läube nicht möglich gewesen. Sie zog für ihn an den richtigen Stellen die Register, blätterte die Seiten um und regulierte die Lautstärke. Während der Musik saßen die 90 Zuhörer andächtig und lauschten oft mit geschlossenen Augen den Klängen. So war es wenig verwunderlich, dass die Künstler am Ende mit tosendem Applaus und Standing Ovations belohnt wurden.